Schmerz ist individuell – und komplex
Schmerz wird von jedem Menschen anders erlebt. Er ist ein vielschichtiges, subjektives Empfinden, das durch körperliche, psychische und soziale Faktoren beeinflusst wird. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Wege, mit Schmerzen im Alltag umzugehen.
Wie Schmerz entsteht
Schmerzsyndrome entstehen heute aus vielfältigen Ursachen – etwa durch chronische Erkrankungen, Operationen, Unfälle oder dauerhafte Fehlbelastungen. Dabei ist wichtig zu verstehen: Schmerz tritt selten isoliert auf, sondern betrifft meist mehrere Ebenen des Körpers.
Ein ganzheitlicher Therapieansatz
Die ergotherapeutische Schmerzbehandlung bezieht daher verschiedene Strukturen mit ein:
- Strukturelle Ebene: Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen
- Fasziale Ebene: das Bindegewebe, das den Körper durchzieht
- Vegetative Ebene:das autonome Nervensystem (z. B. Stressreaktionen)
- Viszerale Ebene: innere Organe und deren Wechselwirkungen mit der Körperhaltung
- Psychoemotionale Ebene: Gedanken, Emotionen und Verhalten im Umgang mit Schmerz
Wenn der Schmerz bleibt – das Schmerzgedächtnis
Chronische Schmerzen entstehen oft nicht (mehr) dort, wo sie empfunden werden. In vielen Fällen spielt das sogenannte Schmerzgedächtnis eine Rolle: Das Nervensystem „erinnert“ sich an frühere Schmerzen und reagiert weiter darauf – selbst wenn die ursprüngliche Ursache (z. B. nach einer erfolgreichen Operation) längst behoben ist.
Ziel der Ergotherapie bei Schmerzen
Anhaltende Schmerzen führen häufig zu einem hohen Leidensdruck. Dieser kann sich auf das gesamte Leben auswirken – etwa durch Erschöpfung, Ängste, depressive Verstimmungen oder einen Rückzug aus dem Alltag. Die ergotherapeutische Schmerzbehandlung setzt genau hier an: Ziel ist es, Beweglichkeit und Selbstwirksamkeit zurückzugewinnen, funktionelle Einschränkungen zu reduzieren und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Individuell. Ganzheitlich. Alltagstauglich.
Im Rahmen einer individuellen, ressourcenorientierten Therapie werden meine Patient:innen dabei unterstützt, ihren Körper besser wahrzunehmen, Schonhaltungen zu lösen und neue Bewegungs- und Handlungsmuster zu erarbeiten – für mehr Lebensqualität trotz Schmerz.
Behandlungsmethoden
- Manuelle Techniken
- Weichteiltechniken
- Faszientraining
- Propriozeptive-neuromuskuläre Faszilisation (PNF)
- Spiegeltherapie
- Biofeedback
- Neuroathletik
- Sensomotorische Bewegungsübungen
- Kognitives Training zur Überwindung des Schmerzkreislaufs
- Körperwahrnehmungübungen
- Entspannungsverfahren, wie z.B. Progressive Muskelentspannung, Klangschalen, Yoga,Traumreisen, Atemtechniken
- Verschiedene Gruppenangebote mit Selbst-Coachingtools